München soll mit der U9 eine neue innerstädtische U-Bahnlinie erhalten, verkündete Ministerpräsident Markus Söder heute. Die Fertigstellung ist für 2037 geplant. Die zweite Stammstrecke für die S-Bahn verzögert sich um zwei Jahre. Neuerdings plant die Münchner Stadtverwaltung zudem, Teile der Innenstadt für den Pkw-Verkehr vollständig zu sperren. Diese Maßnahme wird zahlreiche Berufspendler treffen, die gezwungen sind, jeden Tag weite Strecken zurückzulegen. Wohnraum in München ist für Normalverdiener oft unerschwinglich, und der öffentliche Nahverkehr verfügt nicht über die Kapazitäten, die verkehrspolitischen Umstrukturierungen abzufangen. Viele Menschen manchen sich daher Sorgen, wie sie künftig zu ihrem Arbeitsplatz gelangen sollen.

Uli Henkel, der wohnungsbaupolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag und Metropolbeauftragte für München, sagt dazu:

„Die Stadt München übernimmt in ihrer Verkehrspolitik immer mehr die Agenda der Grünen: Mit brachialen Methoden soll ‚das Klima gerettet werden‘, indem man die private Mobilität rigoros einschränkt. Die Verkehrspolitik in München ist von jahrzehntelangen Versäumnissen und plötzlichem hektischem Aktivismus geprägt. Die regierende SPD hatte zusammen mit der die Staatsregierung stellenden CSU lange genug Zeit, die nötigen Veränderungen in die Wege zu leiten, um München zu einer Stadt zu machen, in der man leben und arbeiten kann. Stattdessen leistet man sich ein S-Bahn-Netz, das der Hauptstadt des Freistaates Bayern im 21. Jahrhundert unwürdig ist. Die S-Bahnen benötigen für manche Strecken viel zu lange, auf manche Anschlüsse warten Anwohner dagegen seit Jahrzehnten. Hinzu kommen ständige Verspätungen und Zugausfälle. Ferner fehlt es an hinreichenden Parkmöglichkeiten und Zubringern.

Viele Menschen müssen diese Zumutungen tagtäglich ertragen, weil eine Wohnung in München für sie gar nicht finanzierbar ist. Einerseits wurde der Wohnungsbau sträflich vernachlässigt, andererseits ließ man in den vergangenen Jahren tausende von Migranten sich in der völlig überfüllten Stadt ansiedeln, die sich nun mit den Einheimischen einen Wettkampf um bezahlbaren Wohnraum liefern. Umgekehrt leiden die Dörfer und Gemeinden im Umland unter einem exzessiven Wochenend- und Feiertagsverkehr, für den sie nicht die nötige Infrastruktur besitzen. Anstatt aber die Verkehrs- und die Wohnungsbaupolitik als Einheit zu betrachten und in ihrer Gesamtheit anzugehen, verteufelt man pauschal den Autoverkehr und exekutiert eine ideologisch motivierte ‚Energiewende‘ auf dem Rücken von Arbeitnehmern und Steuerzahlern.“